Abwasserrohre – Grundlage für eine funktionierende Entwässerung im Gebäude- und Außenbereich Abwasserrohre sind essenzielle Bestandteile jeder modernen Sanitär- und Entwässerungsanlage. Sie sorgen für den sicheren und kontrollierten Abfluss von Schmutz- und Regenwasser – sowohl im privaten Wohnhaus als auch in gewerblichen, industriellen oder öffentlichen Gebäuden. Ohne ein funktionierendes Abwassersystem wäre eine hygienische und komfortable Nutzung von Küche, Bad, WC oder Waschraum nicht möglich.
Abwasserrohre kommen in unterschiedlichen Dimensionen, Materialien und Ausführungen zum Einsatz – angepasst an das jeweilige Anwendungsgebiet und die vorhandenen baulichen Gegebenheiten. Von innenliegenden Fallrohren bis zu erdverlegten Grundleitungen erfüllt jedes Rohrsystem spezifische Anforderungen an Druckfestigkeit, Temperaturbeständigkeit und chemische Belastbarkeit.
Welche Arten von Abwasserrohren gibt es? Je nach Einsatzort und Funktion unterscheidet man verschiedene Typen von Abwasserrohren. Im Hausbereich werden häufig HT-Rohre (Hochtemperaturrohre) eingesetzt, die Temperaturen bis zu 95 °C widerstehen und sich ideal für Küchen-, Bad- oder Waschmaschinenanschlüsse eignen. Für die Verlegung im Erdreich kommen KG-Rohre (Kanalgrundrohre) zum Einsatz. Sie sind besonders stabil und widerstandsfähig gegenüber Druckbelastungen und äußeren Einflüssen. Darüber hinaus gibt es spezielle Varianten wie schallgedämmte Abwasserrohre für den Einsatz in mehrgeschossigen Wohnhäusern oder feuerbeständige Rohrsysteme für technische Räume.
Moderne Rohrsysteme bestehen meist aus robustem Kunststoff wie PVC oder PP, da diese Materialien langlebig, korrosionsbeständig und einfach zu verarbeiten sind. Auch Stecksysteme mit Dichtung sorgen für eine schnelle und sichere Montage – sowohl bei Neubauten als auch bei Sanierungen.
Wo werden Abwasserrohre eingesetzt? Abwasserrohre finden überall dort Verwendung, wo Abwässer zuverlässig abgeleitet werden müssen. Dazu gehören sämtliche Sanitärbereiche im Innenraum, die Dachentwässerung sowie die Verbindung zum öffentlichen Kanalnetz. Im Außenbereich transportieren sie Regen- und Schmutzwasser aus Grundstücksentwässerungsanlagen, Hofabläufen oder Drainagesystemen. Auch in Kellerräumen, Technikzentralen oder Großküchen werden spezielle Rohrsysteme eingesetzt, um den unterschiedlichen Belastungen und Fördermengen gerecht zu werden.
Was tun bei verstopften oder beschädigten Abwasserrohren? Verstopfungen, Risse oder Ablagerungen in Abwasserrohren können schnell zu unangenehmen Geruchsbelästigungen, Wasserschäden oder sogar zu Rückstauproblemen führen. In solchen Fällen ist es ratsam, das Rohrsystem zunächst gründlich zu untersuchen, bevor aufwendige Reparaturen oder Rohrreinigungen eingeleitet werden.
Hier bietet sich der Einsatz einer Inspektions- oder Endoskopkamera an. Diese ermöglicht eine präzise Innenansicht der Abwasserleitungen, wodurch Art und Ausmaß der Verstopfung oder des Schadens sichtbar gemacht werden können. So lässt sich frühzeitig erkennen, ob eine einfache Reinigung mit Spirale oder Hochdruckspülung ausreicht oder ob ein aufwendiger Austausch von Rohrabschnitten notwendig ist. Der große Vorteil: Schäden werden lokalisiert, ohne das gesamte Rohr freilegen zu müssen – das spart Zeit, Aufwand und Kosten.
Worauf sollte man bei der Auswahl von Abwasserrohren achten? Bei der Auswahl geeigneter Abwasserrohre sind verschiedene Kriterien zu berücksichtigen: Dazu zählen der Durchmesser entsprechend der Fördermenge, die Druck- und Temperaturbeständigkeit, das Material sowie die Verlegerichtlinien für den jeweiligen Einsatzort – sei es innerhalb des Gebäudes, unter Putz oder im Erdreich. Auch Normen und Zulassungen wie die DIN EN 12056 für Entwässerungsanlagen im Gebäude oder die DIN EN 1401 für erdverlegte Rohre spielen eine zentrale Rolle bei Planung und Ausführung.
Nicht zuletzt sollte auf eine fachgerechte Verlegung mit ausreichendem Gefälle, gut zugänglichen Reinigungsöffnungen und spannungsfreier Montage geachtet werden – nur so ist ein dauerhaft störungsfreier Betrieb gewährleistet.